Historie

Die Historie der Gemeinden Kroppen, Frauendorf, Tettau, Lindenau, Großkmehlen und der Stadt Ortrand.

Auf den folgenden Seiten finden Sie die historischen Geschichten der Stadt Ortrand, sowie die historischen Geschichten der Gemeinde Kroppen, Gemeinde Frauendorf, Gemeinde Tettau, Gemeinde Lindenau und der Gemeinde Großkmehlen.

 

Die Ortrander Geschichte...

Die von der Pulsnitz durchflossene Stadt hat ca. 2.400 Einwohner und ist durch ihre unmittelbare Grenzlage als Tor zum Land Brandenburg wie zum Freistaat Sachsen zu verstehen. Sie grenzt an die Kmehlener Berge, die Schradenlandschaft und die Ruhland-Kroppener Heide.

Die schriftliche Ersterwähnung erfolgte im Jahr 1238, der Name kennzeichnet in besonderer Weise die Grenzlage des Ortes. Die Stadt selbst entwickelte sich über eine Kaufmannsiedlung in der Nähe der einstigen Pfarrkirche St. Jakobi und eine Burg im Bereich des heutigen Topfmarktes.

Dabei ist die Kreuzung zweier alter Handelsstraßen und die direkte Einbindung der Nord-Süd-Verbindung durch die Altstadt beachtenswert. Das Gelände der ehemaligen Stadtbefestigung (doppeltesWall-Graben-System mit zwei Toren und einer Pforte) ist von der heutigen Stadtpromenade „Haag“ gekennzeichnet. Als ältestes Baudenkmal zählt als typischer romanischer Saalbau die St. Jakobikirche.

In ihr haben sich als Ausstattung u.a. ein Schnitzaltar (nach 1432) und der Sandsteinepitaph (nach 1543) für den Amtmann Heinrich von Lüttichau erhalten. Die heutige Pfarrkirche St. Barbara ist vermutlich aus der mittelalterlichen „Schlosskapelle“ hervorgegangen, wurde nach der Einführung der Reformation von 1539 erweitert und im 18. Jh. unter der „Hauptdirektion“ des berühmten Erbauers der Dresdner Frauenkirche George Bähr zum heutigen Baukörper.

Eine totale Innenerneuerung fand 1988 ihren Abschluss mit der künstlerischen Neugestaltung des Altarraumes durch den bekannten Dresdner Bildhauer Friedrich Press. Das spätklassizistische Rathaus ist ein Neubau aus dem Jahre 1840. In seinen Fluren ist ein Freskenzyklus zur Entwicklungsgeschichte Ortrands zu sehen.

 

 

Die Geschichte von Kroppen...

Kroppen ist ein typisches Straßendorf mit ca. 800 Einwohnern. Der Ortsname bedeutet: „Ort“ am „Kropf“ der Pulsnitz. Die Ersterwähnung der Gemeinde erfolgte 1329. Im Jahre 1551 gehört der Ort zum Rittergut Kroppen, das bis 1835 in adligem Besitz ist.

Im Jahre 1679 wurde unter Haubold von Miltitz ein Schloss erbaut, das durch eine Verfügung des Landrates von Hoyerswerda 1948 gesprengt und abgerissen wurde. Es handelte sich um einen zweigeschossigen Vierflügelbau, dessen Freitreppe sich zum Schlossteich hin öffnete. Unweit der ehemaligen Schlossanlage befindet sich das Kellerhaus, ein Fachwerkbau aus dem Jahr 1715, der dem Schloss als Vorratshaus diente. Heute wird das Fachwerkhaus als geistig kulturelles Zentrum der Gemeinde genutzt.

Der naturgeschützte Park mit einer Größe von etwa 18 ha geht im wesentlichen auf die Entwürfe von 1884 des bedeutenden Landschaftsgestalters Eduard Petzold zurück, ein Schüler von Fürst Pückler. Der allmählich in die Landschaft übergehende Park ist von der Pulsnitz und dem nördlich verlaufenden Mühlgraben durchflossen. Ein besonderer Blickfang ist die Bogenbrücke. Im Park sind alte, wertvolle Baumbestände und eine reichliche Bodenflora – insbesondere mit Frühlings- und Sommerblühern – vorhanden.

Nähert man sich der Gemeinde, so fällt zuerst der schlanke Turm der Barockkirche auf, die bereits die dritte Kirche von Kroppen ist (1718/1721). Sie ist mit drei Glocken ausgestattet. Im Innern beeindrucken besonders der Kanzelaltar und das große Grabmal für den Reichsgrafen von Werthern (Minister und Kanzler August des Starken). Beides wurde von dem Dresdner Bildhauer Benjamin Tomae geschaffen.

Auf Grund dieser Sehenswürdigkeiten zieht es Jahr für Jahr viele Besucher nach Kroppen. In dessen Umgebung finden wir einige Flächennaturdenkmale. Dazu gehören das Waldgebiet nördlich vom Kaupenteich und der Maxteich mit den verschiedenartigsten, sehr selten vorkommenden Farnen und Seggen.

Seltene Tier- und Vogelarten finden hier idealen Lebensraum. Das jährlich stattfindende Abfischen an den Kroppener Fischteichen ist ein großes Ereignis.

 

 

Die Geschichte von Frauendorf...

Frauendorf zähle ca. 800 Einwohner und ist ein Straßendorf.Es wurde 1366 erstmalig erwähnt und ist vermutlich durch den Hochstift Naumburg gegründet worden. Der Ortsname mit Bezug auf die Gottesmutter Maria bedeutet: „Dorf unserer lieben Frau“. Bei der älteren Generation heißt der Ort heute noch „frändorf“.

Historisch gesehen liegt Frauendorf an einer alten Handelsstraße von Böhmen nach der Ostsee, der Berliner Straße. Brückenzoll war bei den heutigen Bärhäusern zu entrichten. Als Besitzer von Frauendorf werden laut des Oberlausitzer-Musterungs-Register vom 2.1.1551 die Familien von Rosenhagen genannt.

In der Frauendorfer Kirchenchronik wird Detlef Graf von Einsiedel (Königlich Sächsischer Kabinettsminister und Staatssekretär auf Mückenberg / heute zu Lauchhammer) als weiterer Besitzer geführt. Im Herbst 1871 verkauften die Einsiedelschen Erben alle Besitzungen.Die in Lindenau stehende Fachwerkkirche wurde im 17. Jh. nach Frauendorf versetzt.

In der Nacht vom 25. zum 26. Dezember 1909 wurde die Kirche ein Opfer der Flammen. Der Glockenturm, der 1920 von der Aktiengesellschaft Lauchhammer als Geschenk an die Gemeinde Frauendorf ging, steht an dieser Stelle. Am 21. Juni 1992 konnte die Gemeinde ein attraktives neues Kirchgemeindehaus in Besitz nehmen. Daneben liegt ein kleiner Park. Hier erholen sich schon seit mehreren Jahren in den Sommermonaten zahlreiche Tschernobyl-Kinder.

Vor dem Eingang des Kirchgemeindehauses steht die älteste, unter Naturschutz stehende Eiche des Ortes.Frauendorf ist durch seine Heide- und Teichgebiete besonders anziehend. Hier ist eine Landschaft, deren ruhe wohltuend auf gestresste Menschen wirkt.

Einen beruhigenden Blick kann man über die Teiche genießen und u.a. die verschiedensten Wasservögel beobachten, die hier ideale Brut- und Siedlungsbedingungen vorfinden.

 

 

Die Geschichte von Tettau...

Tettau erstreckt sich am Ostrand der Schradenniederung und zählt ca. 900 Einwohner. Tettau tritt 1220 erstmalig mit dem Zeugen „Lupoldus de Tettowe“ in die Geschichte ein.

Der Ortsname kann am ehesten als „Auort in der Spitze der Oberlausitz und Eckposten gegenüber Mückenberg“ (heute Teil von Lauchhammer) gedeutet werden. Umgangssprachlich wird das Dorf auch „dede“ genannt.Der größte Teil des westlich angrenzenden Schraden war ein undurchdringlicher Sumpfwald.

In der frühen Neuzeit begann man, das Land u.a. durch Gräben urbar zu machen. Lange Zeit hatten die Bewohner einen hartnäckigen Kampf mit dem Wasser zu führen. Dem damaligen Bauer diente der Kahn als Beförderungsmittel. Erst die Eindeichung der Schwarzen Elster und die Begradigung der Pulsnitz im 19. Jh. änderten das spreewaldähnliche Gebiet.

Trotzdem haben die Bauern noch Mühe, in den nassen Jahren den Acker zu bestellen und die Wiesen zu mähen.Tettau gehörte in seiner wechselvollen Geschichte zu den unterschiedlichsten Territorialgewalten: so zu Sachsen, Preußen, Schlesien und Niederschlesien.

Das Gemeindewappen symbolisiert die Grenzlage des Ortes und die historische Verbundenheit zur Oberlausitz durch die Übernahme ihrer Wappenfarben blau und gold. Der Wassertropfen verweist auf die wasserwirtschaftliche Bedeutung des Ortes (Trinkwasserschutzgebiet), dessen Wasserversorgungswerk einst das größte in der DDR war und heute das größte im Land Brandenburg ist.

Das jährlich Ende Juli stattfindende Kultur- und Landsportfest ist weit über die Amtsgrenzen hinaus bekannt. Auch hat das in den Sommermonaten stattfindende Musikfest, dessen Veranstalter das Schalmeienorchester Tettau/Frauendorf e.V. ist, weithin einen guten Ruf.Ideale Erholungsmöglichkeiten bieten das neu angelegte Biotop an der Grenzpulsnitz oder die nahegelegenen Laub- und Mischwälder.

 

 

Die Geschichte von Lindenau...

Lindenau hat ca. 800 Einwohner. Die ganze Dorfanlage weist auf ein reines Straßendorf hin, an dessen Anfang wie ein Brückenkopf das Wasserschloss nahe der Pulsnitz als Grenze liegt. Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes erfolgte 1366. Der Ortsname bedeutet: „Ort in der mit Linden bestandenen Aue“. Als erste bekannte Besitzer von Lindenau werden 1498 die Herren von Glaubitz aufgeführt.

Wesentliche Veränderungen für den Ort brachten die Herren von Minckwitz, die von 1567 bis 1717 Lindenau besaßen. An mancherlei Bauten finden wir noch heute ihre Wappen. Sie errichteten 1594 das Wasserschloss, das in seinem Kern ein Renaissancebau ist und mehrmals umgebaut und erweitert wurde. Die Westseiee des Schlosses öffnet sich über eine weite Terrasse zum Schlossteich hin. Es handelt sich hierbei um eine Spätbarockfassade (20. Jh.) mit Flügeln und einem von Säulen getragenen Balkon. Im Inneren befinden sich u.a. ein großer Spiegelsaal, mehrere auf Leinwand gemalte Bilder (um 1780) und ein kunstvoller Kamin aus dem 16. Jh. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Schloss als Lehrerbildungsinstitut und danach als Kinderheim genutzt.

An die Schlossanlage schließt sich ein ca. 23 ha großer Landschaftspark an. In seinen wesentlichen Zügen entstand dieser englische Landschaftspark nach dem großen Dorfbrand von 1881. Im Rosengarten befindet sich ein aus dem Schlosshof von Großkmehlen stammender Kaskadenbrunnen aus Sandstein. Im Park beeindrucken den Besucher gut erhaltene Bestände an alten Laub- und Nadelbäumen.

An der Zufahrt zum Schloss wurde 1688 mit dem Bau der Kirche, der westlichsten der Oberlausitz, begonnen. Ihr Inneres restaurierte man 1842, die Orgel wurde 1841/42 durch die Meißner Firma Friedrich Pfützner gebaut. In der Kirche befinden sich 15 Grabsteine bzw. Epitaphe. Besonders bemerkenswert ist im Chor das Grabmahl des Caspar Ehrenreich von Mindwitz.Zwischen Schloss und Kirche befindet sich das stattliche Torhaus von 1690 mit einer stichbogigen Durchfahrt mit Kreuzgratgewölbe. In seinen Räumen ist die Heimatstube mit dem Uhrenmuseum unterbracht.(Park- und Museumsführungen durch Frau Rosemarie Hänel, Tel. 035755/605228).

Am Rande des Parks wurde ein großzügiges Sport- und Freizeitgelände angelegt. Ein großer Festplatz mit einer überdachten Freilichtbühne rundet das Bild ab. Alljährlich findet hier das überregional weit bekannte traditionelle Parkfest zu Pfingsten statt. Durch den Park führen viele Wanderwege, auf welchen man die Schönheit der Anlage genießen kann.

 

 

Die Geschichte von Großkmehlen...

Mit Großkmehlen sind seit 1975 die Orte Frauwalde und Kleinkmehlen zu einer Gemeinde mit insgesamt ca. 1.200 Einwohnern vereinigt.Dieser Umstand drückt sich bereits direkt und indirekt über die Jahrhunderte aus, da der Ort, bedingt durch seinen Rittersitz (Schloss) zur Grenzsicherung, eine Grundherrschaft bildete.Auch nach der Verwaltungsreform von 1994 und der damit verbundenen Eingliederung in den Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist die Gemeinde die am frühesten schriftlich erwähnte des Kreisgebietes.

In der erhaltenen Urkunde von 1205 beauftragt der Papst drei Vertreter des Erzbistums Magdeburg, im Streit zwischen den Pfarrern zu Großkmehlen und zu Lampertswalde zu entscheiden, da letzterer sich die Kirche zu Großkmehlen mit Waffengewalt unterwerfen wollte. Großkmehlen gehörte zur Mark Meißen und ist als der wichtigste Herrensitz innerhalb der Schradendörfer besonders bemerkenswert.

Großkmehlen ist ein Straßenangerdorf mit noch erhaltenen Fachwerk- sowie Holzbauten. Der Ortsname bezieht sich auf den Anbau von Hopfen = „Hopfendorf“. Im Ortsbild bilden das Schloss im Renaissancestiel zusammen mit Kirche und Pfarrhaus ein eindrucksvolles Ensemble.Das Schloss im Norden des Ortes verfügt über 3 runde stattliche Ecktürme und ist über einen trockengefallenen Graben nur über zwei Brücken zugänglich.

Im Inneren verdienen plastische Stuckaturen italienischer Meister besondere Beachtung. Der Besitz fiel 1945 unter die Bodenreform. Danach dienten Teile des Gutskomplexes als Alten- und Pflegeheim und als landwirtschaftliche Betriebsstätten.

Seit 1998 wird das Schloss durch die Brandenburgische Schlösser GmbH umfassend rekonstruiert. Zum Gesamtbild der Schlossanlage gehört die mindestens 400 Jahre alte Parkanlage von etwa 3,9 ha Größe mit einem Baumbestand aus Hain- und Rotbuche.

Eine bauliche Besonderheit stellt ein achteckiger Pavillon aus dem 17. Jh. dar, der 1695 als Lusthaus bezeichnet wird.Die dem Heiligen Georg geweihte Kirche (Schlosskirche) ist im 15. Jh. erbaut, nach Plänen von George Bähr (Frauenkirche Dresden) 1716/18 entstanden und in den Jahren 1985/96 gründlich erneuert worden.

Von der auch historisch wertvollen Ausstattung sind besonders die zwei zusammengefassten Altarwerke (15./16. Jh.) aus Antwerpen (!) und die Silbermannorgel (1717/18) erwähnenswert. Orgelkonzerte sind bereits seit Jahren zu einer guten Tradition geworden. Das jährlich erste Orgelkonzert findet immer am Pfingstsonntag statt.

 

 

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