Die Entwicklung der Parkanlage zu Kroppen
Der kulturelle Mittelpunkt der Gemeinde Kroppen ist der Landschaftspark. Hier kann man sich erholen, Ruhe finden und die Natur genießen.
Auf Grund der Lebenserinnerungen von Eduard Petzold aus dem Jahre 1884:
„Von kleinen Anlagen habe ich bearbeitet(...) endlich die Anlage von Kroppen bei Ortrand, Oberlausitz, Besitzer Herr Rittmeister von Lösch auf Kammerswalde bei Hirschberg in Schlesien...“
kann man davon ausgehen, dass die Parkanlage von Petzold konzipiert wurde. Rückschlüsse auf eine Petzoldsche Gestaltung sind durch seine gartentheoretischen Aufzeichnungen in „ Die Landschafts-Gärtnerei“ zulässig. Er schreibt: „Die Hauptschönheit des Parks besteht in seinem schönen Grün, seinem bewegten Terrain. (...), in Bäumen, die so gruppiert sind, dass sie Licht und Schatten in mannigfaltiger Abwechslung auf der Oberfläche des Bodens darstellen...“. Diese Merkmale findet man im Kroppener Park wieder.
Leider gibt es nur noch wenige Unterlagen vom Schloss und vom Park. Man nimmt an, dass die Unterlagen, die wahrscheinlich im Gut archiviert waren, 1945 beim Brand des Gutes den Flammen zum Opfer gefallen sind. Sicher ist, dass Haubold von Miltitz im 17. Jahrhundert Heinersdorfer Flure zu beiden Seiten der Pulsnitz erwarb. Später wurden diese Flure teilweise als Park gestaltet. Ihm wird auch der Bau des Schlosses 1679 zugeschrieben. Es handelte sich um einen zweigeschossigen Vierflügelbau. Auf der Vorderseite befindet sich der Brauersteich. Im Südwesten des Schlosses gab es schon damals einen Ziergarten.
1715 Errichtung des Kellerhauses auf dem Kellerberg (heute Fachwerkhaus)
In der Zeit von 1830-1884 erfolgte eine erste Begradigung der Pulsnitz.
Unter den Besitzern Cramm und Hoesch (1915-1945) wurden die Brücken des Parks erneuert, u.a. die Bogenbrücke aus Stahlbeton. Eine weitere Ergänzung ist die Errichtung des achteckigen Pavillons auf einer leichten Anhöhe an der Pulsnitz durch russische Kriegsgefangene während des 1. Weltkrieges.
1922 Pflanzung der Lindenallee zum Westtor Richtung Mühle
1948 Abriss des Schlosses
1973 begann eine weitere Begradigung der Pulsnitz. Den alten Flusslauf kann man heute noch an den teilweise vorhandenen einzelnen Eichen auf der südlichen Wiese erkennen. Seit 2005 gibt es ein Konzept zur Wiederherstellung der Parkanlage nach Petzold. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz ist sie Grundlage für die durchzuführenden Pflege- und gestalterischen Maßnahmen. Viele kleine Erfolge kann die Gemeinde bei der Wiederherstellung der Parkanlage vorweisen, aber es gibt noch sehr viel zu tun. Der Kroppener Park ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert, auch wenn noch viele Maßnahmen nötig sind. Von Besuch zu Besuch sind Veränderungen festzustellen.
„Silbermannorgel“
Dieses bedeutende sächsische Orgelwerk verdankt seine Entstehung dem 200-jährigen Reformationsjubiläum 1717 und den damit verbundenen Umbau- und Erneuerungsarbeiten an und in der Großkmehlener St. Georgskirche unter der Patronatsherrschaft der tatkräftigen Frau Generalin Johanna Eleonara von Brause, verwitwete von Lüttichau, geborene von Borck. Es ist im Zeitraum 1717/18 als siebentes selbständiges Orgelwerk Gottfried Silbermanns entstanden und zählt heute zum wertvollsten und bewundertsten Bestand von einunddreißig erhaltenen Orgeln.
Nicht unerwähnt soll sein, daß das Ortrander Stadtkind Christian Leipoldt als Frauensteiner Rektor und Kantor im Leben von Gottfried Silbermann einen wichtigen Platz einnahm. Bei seinem Kantor entdeckte Silbermann die Liebe zur Königin der Instrumente. (KR)
„Schloss Großkmehlen“
Infolge des mittelalterlichen deutschen Landesausbaues kam es um 1200 auch im Pulsnitz-Schwarze Elster-Gebiet zur Errichtung von Grenzschutzanlagen.
Besonders hier im Interessensgebiet der unterschiedlichsten Territorialmächte der Niederlausitz, der Oberlausitz und der Mark Meißen mußten geordnete Verhältnisse bestehen. So entstanden entlang der Grenzflußläufe herrschaftsbedingte Burgenketten.
Die Burg zu Großkmehlen auf der Markmeißner Pulsnitzseite bedingte die zu Lindenau auf der Oberlausitzer Pulsnitzseite als Grenzdeckung.
Das Wasserschloß Großkmehlen entwickelte sich in der Folge über einen Burghügel, steinernen Rechteckbau, Wohnturm mit angebautem Palas und Torturm und die konstruktive Verbindung dieser Elemente mit Innenhof. Besonders hervorzuheben sind dabei die benutzten spätgotischen Elemente wie Zellengewölbe, Türeinfassungen mit Stabüberschneidungen und Vorhangbogenfenster, die auf den berühmten Erbauer der Meißner Albrechtsburg, Arnold von Westfalen, hinweisen.
Als die Herren von Lüttichau Residenzpflichten wahrzunehmen hatten, umgeben vor 1560 die Vettern Wolfgang und Hans, unter der Einbeziehung der mittelalterlichen Baukörper, diesen mit einem Mauer-Turm-Kranz und aufgesetzten äußerst seltenen Trichterdachstuhl. So entstand der bis heute bekannte Renaissancebau. Als Vorbild diente die zwischen 1542-1546 errichtete landesherrliche Moritzburg bei Dresden.
Seit dem Jahr 2000 bildet das Schloß den Mittelpunkt des jährlich zum Tag des offenen Denkmals (2. Sonntag im September) durchgeführten vielbesuchten Schloß- und Hopfenfestes. (KR)
„Ein jeder Brandenburger merkt, der höchste ist der Kutschenberg!“
Dieser Zweizeiler ging im Jahr 2000 nicht nur in die neue brandenburgische Landesgeschichte ein. Was war dazu die Vorgeschichte?
Bis zur politischen Wende 1989/90 in der DDR galt für den Kutschenberg bei Ortrand eine Höhe über von 202 m über N.N. Nach umfassenden Aktualisierungen 1989 und der Neuherausgabe der topographischen Karte 1:25 000 (4648 Ortrand) 1992 lag seine amtliche Höhe nunmehr nur noch bei 199,7 m. Heimattreue Anwohner nahmen sich dieses Gipfelschwundes an. Sie erahnten, daß selbiger im Zusammenhang mit dem Hagelberg bei Belzig stehen könnte, da dieser mit 200 m über N.N. als höchsten Berg des Landes Brandenburg statistisch ausgewiesen war.
Bisher nur mündlich, so wurde der Verdacht 1995 in der Heimatliteratur fixiert. 1997 begannen daraufhin Neuvermessungsarbeiten, die im Ergebnis am 5. Juni 2000 zu der schriftlichen Erklärung des Direktors des Landesvermessungsamtes Land Brandenburg führten, daß diese „den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen. Danach hat der Kutschenberg die Höhe von 201.0 m, der Hagelberg 200,2 m.
“ Somit ist der Kutschenberg bei Ortrand der höchste Berg des Bundeslandes Brandenburg und ist als Mittelgebirge auszuweisen. Seither steht der Kutschenberg als höchster Berg des Bundeslandes Brandenburg im Statistischen Jahrbuch festgeschrieben. (KR)
„Schloß Lindenau“
Infolge des mittelalterlichen deutschen Landesausbaues kam es um 1200 auch im Pulsnitz-Schwarze Elster-Gebiet zur Errichtung von Grenzschutzanlagen.
Besonders hier im Interessensgebiet der unterschiedlichsten Territorialmächte der Niederlausitz, der Oberlausitz und der Mark Meißen mußten geordnete Verhältnisse bestehen. So entstanden entlang der Grenzflußläufe herrschaftsbedingte Burgenketten. Die Burg zu Großkmehlen auf der Markmeißner Pulsnitzseite bedingte die zu Lindenau auf der Oberlausitzer Pulsnitzseite als Grenzdeckungen.
Das Wasserschloß Lindenau entwickelte sich über einen Turmhügel und einen nachfolgenden gotischen Bau, dessen geringe Reste noch heute an der Südseite zu entdecken sind, zum Renaissanceschloß. Der Baubeginn liegt im Jahr 1584. Erst 1609 kam es zum Aufbau des dem Rechteckbau vorgesetzten Turmes.
Für 1660 sind weitere Baumaßnahmen verzeichnet. 1709 erhielt der Turm ein neues Dach und an der Stelle der Uhr ein viertes Fenster. 1783 entstanden sein Helm und die Laterne neu.
Im Jahr 1900 wurde wieder eine Turmuhr im Fensterausschnitt der Dorfseite des Turmes eingebaut. 1923/24 sind der Gartenfront zwei querrechteckige Seitenflügel zugefügt worden, so daß nunmehr der Eindruck einer barocken Dreiflügelanlage entstand. Die Nordseite erhielt zur gleichen Zeit einen Rundturm mit Kegeldach. (KR)
Am Wasserwerk in Tettau ziert seit dem 16. Juni 2011 ein Trinkbrunnen für durstige Kehlen der Rad- und Wanderfreunde die neu errichtete Parkanlage vor den Toren des Wasserwerkes des WAL-Lausitz.
Der Bürgermeister von Tettau, Siegmar Petrenz und WAL-Vorstand Dr. Roland Socher durchschnitten am 16. Juni das Band und gaben somit den Brunnen und Park für die Öffentlichkeit frei.
Die Unterstützung von REMONDIS aqua ermöglichte den Bau des Brunnens, der durch den Ruhlander Steinmetz Jens-Peter Stoyan gestaltet wurde.
Der Anlass diesen Brunnen und einen kleinen Park zu errichten, ist eine bisher 5jährige erfolgreiche Betriebsführung des Wasserverbandes Lausitz.
Ein Sprüchlein von Carmen Kraus wurde in den Stein geschliffen.
„Wasser Quelle Leben
Luft Quelle Leben
Erde Quelle Leben
Himmel Quelle Leben
An der Quelle
Ich Du Wir alle
Mensch Tier Pflanze
Kinder Junge Alte
Schlichte Kluge Weise
Hörende Sehende Fühlende
Traurige Fröhliche Gelassene
Frühere Heutige Künftige
Alle an der Quelle
Alle im Leben
Alle eins“
Besuchen Sie und doch einfach...
mehr Informationen unter tettau.amt-ortrand.de/
"Bleichplan" in Tettau
Die Geschichte und relevante Informationen
- Schrebergarten
- Wäschebleichplan
- Kinderbadestelle / Grenzpulsnitz
Der Name „Bleichplan“ weist auf eine Zeit von den 30-zigern bis Anfang der 50-ziger Jahre zurück in der die Tettauer Frauen ihre Weißwäsche auf der Wiese in unmittelbare Nähe der Pulsnitz getrocknet haben. Der Bleichvorgang durch Begießen mit Wasser aus dem Fluss verhalf der Wäsche zu strahlendem sauberen „Weiß“.
Nach dem Krieg 1945 bis Ende der 60-ziger Jahre wurde das heutige Gebiet des Biotops Bleichplan den Umsiedlern als Schrebergärten zugewiesen.Diese Kleingärten außerhalb der Wohnung dienten dem Anbau von Obst und Gemüse für den Familieneigenbedarf. Die Wiese bei den Gärten wurde von den Waschfrauen als Platz zum Wäsche bleichen genutzt.
Die Grenzpulsnitz, direkt an der Bleichwiese wurde auf Grund der Wasserqualität bis Mitte der 50-ziger Jahre gern als Kinderbadestelle genutzt. Mit Beginn der zunehmenden genossenschaftlichen Nutzung größerer Felder wurde diese Fläche in die landwirtschaftliche Nutzung einbezogen. Als Ausgleich sind neue Schrebergärten am Teichweg angelegt worden.
Nach der Wende wurde die Idee verwirklicht, das Gebiet um den Bleichplan mit Hilfe von erweiternden Maßnahmen (ABM) neu zu gestalten und es wurde zu einem Ort der Erholung, der Romantik und der Ruhe mit vielen Bäumen. Liebevoll gestaltet mit einem Teich auf dem im Sommer wunderschöne Seerosen blühen und die Frösche quaken entstand die Oase der Ruhe.
Erreichen kann man das Biotop Bleichplan über die Kirchgasse/Pulsnitzstraße. Vorbei am von der Familie Schwarze errichteten Lamagehege mit derzeit 7 Tieren, entlang an Wegen gesäumt von Sträuchern, seltenen Bäumen und einer Mauer aus Findlingen, die ein zu Hause für Eidechsen und andere Kleintiere sind. Am Naturdenkmal Biotop Bleichplan laden Bänke und Tische zu einem längeren Aufenthalt oder vielleicht sogar einen Picknick mit Blick auf einen traumhaften Sonnenuntergang im Westen ein.
Auf dem Rundweg weiter über das Pulsnitzwehr gelangt man wieder zurück auf die Dorfstraße im Ort.
Der Glockenturm in Frauendorf
Der Glockenturm ist das Wahrzeichen von Frauendorf / OL und ziert neben der Lindenallee das Logo der Gemeinde. Die Glocken läuten zur Kirche und anderen Anlässen.
Zur Geschichte:
- Bereits vor der Reformation stand auf dem Platz vor dem Glockenturm eine kleine hölzerne Kapelle.
- Starker Sturm brach etwa 1660 das altersschwache Kirchlein um.
- Von Lindenau soll die alte hölzerne Kapelle nebst Glocken gewesen sein, welche dann in Frauendorf neu aufgebaut wurde.
- 1772 ließ die Gräfin von Werthern eine eiserne Schlaguhr auf die Kapelle setzen.
- Die Kapelle brannte vom 25. zum 26. Dezember 1909 ab.
- Aus finanziellen Gründen konnte diese nicht wieder aufgebaut werden.
- 1921 schenkte die Aktiengesellschaft Lauchhammer der Gemeinde Frauendorf einen eisernen Glockenturm und eine in Torgau gegossene Glocke.
- 1991 und 2004 erfolgte eine Restauration des Glockenturmes.
- 1992 wurde das Kirchgemeindehaus in der Parkstraße eingeweiht.
„Friedhofskirche St. Jacobi“
Die romanische Saalkirche aus der Zeit um 1200, am Kreuzugspunkt zweier wichtiger mittelalterlichen Fernstraßen und hochwassersicher gelegen, stammt noch aus vorstädtischer Zeit und bildetet ehemals das geistliche Zentrum einer Kaufmannsiedlung. Wichtig war dabei jedoch auch, daß sich an ihr mit der Jakobsquelle, den Spital, der Herberge und dem Pfarrhaus ein spirituelles und somiterlebbares Zentrum der Jakobspilger (Kiew-Santiago de Compostela) entwickelte.
Neben ihrem sehenswerten Innern haben sich an ihrem Äußeren als Pilgerzeichen die bekannten Näpfchen, ein romanisches Fenster und im ehemaligen Südeingang das Grabdenkmal für den überregional bekannten Pfarrer, Schriftsteller und Heimatkundler Christian Heinrich Schreyer (1752-1823) als besondere sichtbare Zeichen erhalten.
Seit 2003 bildet die Jacobi-Kirche zu Ortrand wieder eine besondere erlebbare Station auf dem Ökumenischen Pilgerweg und gehört somit im übertragenen Sinn zum Weltkulturerbe.
„Blauer Stein“
Der „Blaue Stein“ kennzeichnet als äußerst seltenes erhaltenes mittelalterliches Rechtsdenkmal auf dem heutigen Altmarkt die Stelle an welcher das Urteil über den Delinquenten gesprochen wurde. Dieses mußte selbiger mit den Füßen auf den Basaltgestein stehend so zur Kenntnis nehmen. Die körperlichen Urteile wurden auf dem Markt vollstreckt, die auf das Leben abzielten, auf dem Galgenberg (heute Bahnhofsvorplatz). Die „Blauen Steine“ sind als Vorläufer der bekannten Rolandsfiguren (z.B. Belgern) anzusehen und somit in die Frühzeit der Stadtentstehungsphase zu setzen.
Legendenhaft berichtet der historische Roman: Hultzsch, Th(eodor) J(ulius), Hans von Köckeritz., Halle/Saale 1913 über die rechtlichen Verwirrnisse auf dem Ortrander Altmarkt zur „Raubritterzeit“:
Vom „Blauen Stein“ in Freiberg ist beispielsweise bekannt, dass an ihm der Prinzenentführer Kunz von Kaufungen 1455 enthauptet worden ist.